Montag, 28. Februar 2011

Angkor und zurück nach Thailand

Angkor

ist der Wahnsinn! Mächtig gewaltig, beeindruckend, faszinierend, großartig, atemberaubend, wunderschön. Nein wirklich, für mich war das mit das beste Erlebnis bis jetzt auf unserer Reise!
East Mebon - 1. Tag
Wir sind also von der Küste zurück nach Phnom Phen gefahren, haben unsere Visa für Thailand abgeholt und am nächsten Tag weiter nach Siem Reap. Die beste Busgesellschaft in Kambodscha ist Capitol, sie sind die billigsten und haben immer Toiletten an Board, außerdem angeschlossene preiswerte Guesthouses, in dem wir auch in Siem Reap abgestiegen sind: für 10 Dollar, zentral, inklusive Frühstück, Internet (bei dem das WLAN tatsächlich auch im Zimmer gut funktionierte), vom Busbahnhof wurde man kostenlos hingebracht und tolle Zimmer: im Ta Som Guesthouse! 
Ta Som (unser Guesthouse:))
Für Angkor haben wir uns unseren individuellen (den besten) dreitägigen Besichtigungsplan ausgesucht: die ersten zwei Tage mit Tuk-Tuk zu den entlegeneren Tempeln, ein Tag Pause für den Tonle Sap mit seinen schwimmenden Dörfern und am letzten Tag die Highlights Angkor Thom und Angkor Wat mit dem Fahrrad (ja, eigentlich sind wir ein bisschen bescheuert, es herrschte die größte Hitze, selbst die Einheimischen konnten nicht aufhören zu betonen, wie heiß es doch sei, mindestens 35 Grad im Schatten und wir mit den Fahrrädern mittendrin, dazwischen immer treppauf, treppab, 
die steilen Treppen symbolisieren den schweren Weg ins Paradies...
über unzählige Stufen durch die Tempel, hoch und runter, aber es war ein tolles Erlebnis und so konnten wir uns immer die Tempel aussuchen, die grade nicht touristenüberfüllt waren). 













Die Bilder sprechen für sich! 

manchmal  gabs doch viele Touristen
Balancieren


OK, zur Abwechslung mal der Tonle Sap, das ist der größte Süßwassersee in Südostasien, der gleichnamige Fluss entwässert ihn und mündet in Phnom Phen in den Mekong. Zur Regenzeit führt der Mekong solche Wassermassen, daß sich durch diese Gewalt die Strömungsrichtung im Tonle Sap-Fluss umkehrt, der See vom Wasser gespeist wird und auf ein Vielfaches seiner ursprüngichen Größe anschwillt. 

Die schwimmenden Dörfer ändern je nach Wasserstand ihre Lage und die Stelzenhäuser sind dann auch "unterflutet".









Sportplatz mitten im Wasser
Angkor wurde im 9.-13. Jahrhundert erbaut und ist teilweise so toll erhalten, teilweise so toll von der Natur verschönert... Der Reiseführer schreibt: Wenn es Orte auf der Welt gibt, die man gesehen haben  MUSS, gehört Angkor mit Sicherheit dazu. Ich stimme voll und ganz zu!!!

so ist der Weg zum Paradies
Sieges-Tor von Angkor Thom, Anna auf dem Fahrrad
Bayon mit seinen vielen Gesichtern
obligatorisch: Angkor Wat


Zurück nach Thailand

auch nett: Sukhothai
Von Siem Reap ging´s weiter zurück nach Bangkok, gespannt, ob das Visum für Myanmar hier auch 2-3 Wochen dauern würde (dann könnten wir nämlich auf unsere schon gebuchten Flüge pfeifen...). Aber nein, noch am gleichen Nachmittag hatten wir unsere Visa in den Pässen kleben! Und noch so viel Zeit... Bangkok fanden wir einfach nur furchtbar, seit wir das letzte Mal da waren im November 2008 hat sich alles so verändert, es waren Massen an Touristen unterwegs, die Preise für Zimmer verdreifacht (der Standard mit Bett und winzigem Bad und sonst nichts, ist aber gleich geblieben), die Khao San Road eine einzige Shoppingmeile... schrecklich!
hier wurde den Buddhas nicht der Kopf abgehackt
Also nichts wie weg, wir wollten vielleicht noch mal an die Küste, hatten aber die Befürchtung, dass es dort genau so wie in Bangkok sein würde oder sogar noch schlimmer und so sind wir also nach Sukhothai gefahren, das wollten wir sowieso noch sehen und hatten ein bisschen bedauert, es uns noch nicht auf dem Weg von Ayutthaya nach Chiang Mai im Dezember angeguckt zu haben. Sukhothai gilt als die Wiege Thailands, von 1238 bis Mitte des 14. Jahrhunderts war hier das erste Machtzentrum Thailands, danach kam Ayutthaya. Also auch alte Tempel und Ruinen, die ebenfalls auf der Liste des Unesco Weltkulturerbes stehen. Es gibt die neue, angenehme Stadt, in der wir eine Nacht verbracht haben und Alt-Sukhothai, hier liegen die Ruinen und ein paar Restaurants, zwei Guesthäuser und  ein Markt, die Stimmung ist hier noch angenehmer und wir sind zwei Nächte geblieben. Die Tempel waren nach Angkor – wie soll ich sagen – ziemlich mickrig, schlecht erhalten, teuer und einfach nicht berauschend. Aber man konnte toll mit dem Fahrrad umherfahren und die Anlage war schön angelegt mit Park und wir haben auch versteckte Eingänge entdeckt, sodass wir das unserer Meinung nach unangemessen hohe Eintrittsgeld schön sparen konnten:).
Schon ein bisschen reise- oder besser gesagt Thailand-müde wussten wir nicht so recht, was wir noch mit der vielen Zeit hier anfangen sollten. In Umphang, an der Grenze zu Myanmar soll es den schönsten Wasserfall Thailands geben, wir waren unschlüssig, der Weg sehr weit und mühsam und in einer 220 km langen Sackgasse... trotzdem sind wir dorthin aufgebrochen, oder wollten zumindest, zunächst nach Mae Sot, direkt an der burmesischen Grenze. Im Umland leben ca. 100.000 Flüchtlinge aus Myanmar in Flüchtlingslagern, nach den Wahlen in Myanmar 2010 gab es erneut Unruhen im Grenzgebiet und weitere ca. 20.000 Flüchtlinge sind nach Thailand rübergekommen, deshalb gibt es in Mae Sot unglaublich viele NGOs und weiße (zumeist ältere) Menschen, bei denen man sich fragt, was die hier alle machen... Außerdem soll im Rahmen der Unruhen letzten November in Mae Sot eine Rakete runtergegangen sein, die 5 Menschen verletzt hat, das hab´ ich aber erst gelesen, als wir schon da waren...
tolle Tempel in Lopburi
In Mae Sot mussten wir umsteigen zu unserem Wasserfall, Pickups fahren die 170 km bergige Strecke in ca. 4 Stunden. Am Busbahnhof war der Pickup noch schön leer, in der Stadt hat er dann noch mal gehalten, das Dach wurde überladen, alte Betelnuss-kauende Bergvölkerfrauen sind zugestiegen, das muss man mal gesehen haben, die Zähne sind völlig rot oder braun, sie kauen so eine ekelhafte rote Brühe, meistens natürlich mit offenem Mund und spucken es dann irgendwann genüsslich irgendwohin, etwas widerlicheres kann man sich kaum vorstellen. Gut, bis dahin hätten wir ja noch alles mitgemacht. An der nächsten Ecke haben sie dann aber tatsächlich ein Motorrad in den völlig überladenen Pickup gezerrt, zwischen unsere Füße und das 4 (oder auch 6) Stunden auf kurviger steiler Strecke durch die Berge, nein Danke! Das war auch mir zu gefährlich und so haben wir den Wasserfall sausen lassen, zumal man von Umphang auch noch mal 47 km hätte fahren müssen und man dazu eine Tour buchen muss und die Tour-Preise sind auch ganz schön happig geworden. Außerdem steht uns anstrengendes Reisen in Myanmar noch mehr als genug bevor. So haben wir einen Tag in Mae Sot verbracht, einer seltsamen Stadt, extrem multikulturell, was echt interessant war, aber insgesamt irgendwie nicht wirklich einladende Atmosphäre.
Mein Bürgersteig!
Zurück sind wir über Phitsanulok (nette Stadt am Fluss mit tollen Läden und tollem Nachtessenmarkt) und von dort aus endlich mal wieder mit dem Zug nach Lopburi gefahren. Was gibt es in Lopburi? Tempel natürlich, wer hätte das gedacht. Und die sind sogar, obwohl sie nicht auf der Liste der Unesco stehen, wirklich sehenswert, architektonisch interessant und liegen mitten in der Stadt, der erste gegenüber vom Bahnhof. Berühmt ist Lopburi auch für seine Affen, die hausen in einem der Tempel, aber es sind so viele, wirklich, das hätte ich nicht gedacht, Hunderte, also hausen sie nicht nur im Tempel sondern auch in den umgebenden Häusern, die sind schon alle verlassen und es stinkt fürchterlich!
Die Affen beherrschen die Bürgersteige, springen vorbeifahrenden Autos auf die Ladefläche und gucken, was es dort so zum essen gibt, frech sind die! Und auch nicht sehr vertrauenserweckend. Aber das war ein toller Abschluss für Thailand und schön, dass wir Lopburi noch gesehen haben!

noch ein Affe...


















Morgen fahren wir weiter nach Ayutthaya, verbringen dort die letzte Nacht, keine Lust, noch mal in Bangkok zu schlafen, von Ayutthaya sind´s nur 1,5 h bis Bangkok und von dort fliegen wir also am Mittwoch, den 02. März um 16.25 Uhr nach Yangon in Myanmar!
Drückt uns die Daumen, dass alles gut geht und wir wohlbehalten am 24. nachts in Kuala Lumpur landen werden!!!
Bis dann: Anna

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